Freie Waldorfschule Linz
Waldorfschulen unterscheiden sich wesentlich von anderen Bildungseinrichtungen, denn im Mittelpunkt stehen die Kinder – und zwar jedes in seiner Einzigartigkeit. Damit sie alle Facetten ihrer Persönlichkeit entdecken und entwickeln können, werden die Schüler/innen individuell begleitet und gefördert.
Das Unterrichtsangebot an der freien Waldorfschule Linz besticht durch seine große Vielfalt: Neben den üblichen Fächern werden die Schüler/innen ab der ersten Klasse in zwei Fremdsprachen, Musik, Theater, Malen, Eurythmie und Handwerk unterrichtet.
Mathematik, Natur- und Kulturwissenschaften, Deutsch und Fremdsprachen sind die Grundlagen für wissenschaftlich fundiertes Wissen und fachliche Kompetenz. Nur ein lebendiger, phantasievoller Unterricht motiviert zum Lernen. Deshalb ist der Lehrstoff so gestaltet, dass Wissen erlebbar wird und in einem ganzheitlichen Zusammenhang steht. Im Mittelpunkt steht ein Unterricht, der die individuellen Fähigkeiten fördert, nicht die schnelle Anhäufung von Faktenwissen.
In unserer Informations- und Wissensgesellschaft ist es erforderlich, Zusammenhänge zu erkennen und Faktenwissen richtig einzuordnen. Handwerkliche und künstlerische Fächer verstärken das kognitive Lernen. Dies prägt das Urteilsvermögen, fördert die Aufmerksamkeit in der Wahrnehmung, schult die Kreativität und schärft den Blick für Gesetzmäßigkeiten. Parallel bauen gerade diese Fächer Brücken zu den sozialen, ökologischen und kulturellen Herausforderungen unserer Zeit – im privaten und beruflichen Leben.
Der künstlerische Unterricht entwickelt das in jedem Menschen liegende schöpferische Potenzial. Phantasie, Innovationsfreude, Improvisationstalent, Schaffenskraft und Teamfähigkeit werden im künstlerischen Üben und Gestalten kultiviert.
Gesamtschule mit starkem Klassenverband
Die freie Waldorfschule Linz bietet einen durchgehenden Bildungsweg vom 7. bis zum 19. Lebensjahr an. Die Klasse bleibt somit zwölf Jahre lang zusammen. Sie wird zu einer tragenden Gemeinschaft, die über die Jahre wächst, sich gemeinsam entwickelt, Quereinsteiger integriert und keine Sitzenbleiber zurücklässt
Der Eintritt ist in jeder Klasse möglich. Durch den internationalen Waldorf-Rahmenlehrplan ist ein Schulwechsel innerhalb der in der ganzen Welt verbreiteten Waldorfschulen jederzeit denkbar. Auch die Möglichkeit zum internationalen Schüleraustausch wird rege genützt.
Sprachen
Freie Waldorfschule Linz Schüler/innen lernen bereits ab der ersten Schulstufe Englisch und Russisch. In den ersten Schuljahren verläuft der Unterricht mündlich: hörend, verstehend, sprechend und spielend. Dies bringt den Kindern die klangliche und stilistische Qualität der Fremdsprache nahe. Ab dem 4. Schuljahr kommt das Schreiben hinzu. In der Mittel- und Oberstufe wird dieses Können durch das Erlernen von Grammatik erweitert. Über den Spracherwerb hinaus haben die Schüler/innen die Möglichkeit, in fremde Kulturen einzutauchen und die andersartigen Ausdrucks-, Denk- und Verhaltensweisen kennen zu lernen.
Warum Russisch?
Eine der Hauptsprachen in Europa, immer wichtiger in der Wirtschaft, Brücke zu den slawischen Völkern.
Weiche und harte Lautformen erfordern eine stark differenzierte Artikulation. Die Tiefenatmung wird u. a. durch die russische Vokalität gefördert.
Verfeinerte Ausbildung des Gehörs durch mehr Hoch- und Tieftöne als in anderen Sprachen.
Das Erlernen der kyrillischen Schrift und der russischen Grammatik regt die Beweglichkeit des Denkens an.
Bewegung & Sport
Ab der 3. Klasse beginnt in der Waldorfschule der eigentliche Turnunterricht. Inhalte sind vielfältige Bewegungsanregungen und -erfahrungen, mit Gerätebahnen, Lauf-, Fang- und Geschicklichkeitsspielen Ab der 5. Klasse wird der Sportunterricht durch Leichtathletik, Geräteturnen und sportliche Spiele erweitert. Einzelne Gebiete werden – über mehrere Wochen methodisch aufbauend – in Ergänzung zu den anderen Fächern durchgeführt. Vom sozialen Aspekt aus üben sich die Kinder, mit anderen Menschen umzugehen, auf sie einzugehen und auf Schwächere Rücksicht zu nehmen. Besonders fördernd sind hiefür die Spiele, in denen sich die Kinder in eine Gemeinschaft mit anderen einfügen müssen. Sie können ihre Verantwortung für die Gruppe erfahren und die Wichtigkeit ihrer eigenen Rolle. Darüber hinaus wird die Bereitschaft gefördert, Spielregeln zu akzeptieren, aber auch, sie – der Situation angepasst – abzuändern. Im Verlauf der Spiele sollen die Kinder auch lernen, mit Kritik umzugehen und verlieren zu können. Voraussetzung, dass diese Ziele im Sportunterricht erreicht werden können, ist eine möglichst vielfältige Gestaltung und ein harmonischer Ablauf des Unterrichtes, der geeignet sein soll, die angesprochenen Fähigkeiten der Kinder, die von Natur aus ja gegeben sind, in individuell abgestimmter Weise zu fördern.
Musik & Theater
Einen hohen Stellenwert hat die Musik! Denn eine intensive praktische musikalische Ausbildung bewirkt in vielen Lebensbereichen eine Förderung und Harmonisierung. Dies reicht von der Ausbildung kognitiver Fähigkeiten über die Entwicklung sozialer Kompetenz und die bessere Beherrschung des eigenen Körpers.
Die Aufführungen anspruchsvoller Theaterstücke sind Gemeinschaftsleistungen der gesamten Klasse. Sie gelingen als Gesamtkunstwerke, wenn die Schüler/innen alle entwickelten Kompetenzen einsetzen: sprachliche und darstellerische Ausdruckskraft, musikalische, bildnerische und technische Fähigkeiten, Organisations- und Improvisationstalent, Engagement, Präsenz und Teamfähigkeit.
Eurythmie
Eurythmie ist eine Bewegungskunst, die grundlegend von Rudolf Steiner entwickelt wurde. Insbesondere im pädagogischen Bereich hat sie die Aufgabe, den Menschen in seinem ganzen Wesen anzusprechen, seine Sinne zu beleben und ihn umfassend in seiner inneren bzw. seelisch-geistigen und körperlichen Entwicklung zu unterstützen.
Über Bewegungen des Körpers werden Sprache und Musik auf ihre tiefere Aussagekraft hin nachvollzogen und choreografisch als Raumform sichtbar gemacht. Eine vielfältige Arbeit an Bewegungs- und Bewusstseinsqualitäten fördert so u.a. motorische, sprachliche, musikalische und soziale Kompetenzen. Der Mensch ist in der Eigen- und Raumwahrnehmung ständig gefordert. Dabei kommen auch unterschiedliche Arbeitsmaterialien wie Bälle, Kugeln, Stäbe oder Tücher zum Einsatz. Die Notwendigkeit der intensiven Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe ist dabei besonders für die Entfaltung der sozialen Fähigkeiten förderlich.
Als Fach ist die Eurythmie in allen Klassen obligatorisch. Besonders in den ersten Jahren kann die Eurythmie für die Kinder eine wichtige Entwicklungsgrundlage sein. In den ersten Klassen wird eher spielerisch aus dem Bild heraus gearbeitet. In der Mittelstufe spielen konkrete Gesetzmäßigkeiten in Musik, Sprache und (Raum-) Form eine große Rolle. Die Oberstufe ist eurythmisch zunehmend vom forschenden Tun geprägt und findet in der 12. Klasse mit einer künstlerischen Darbietung ihren Abschluss.
Handwerk
Durch fein- und grobmotorische Tätigkeiten wird nicht nur die körperliche Geschicklichkeit ausgebildet, sondern durch die Entwicklung vielfältig differenzierter Gehirnstrukturen auch die Denkfähigkeit. Die Schüler/innen lernen, eigene Ideen sachgerecht in die Tat umzusetzen und rhythmische Arbeitsvorgänge über eine längere Zeit geduldig und konzentriert auszuführen. Üben sich die Mittelstufenschüler/innen in textiler Handarbeit, Holzwerken, Tonarbeiten und Gartenbau, so befassen sich die Oberstufenschüler/innen über einen längeren Zeitraum intensiv mit einem Handwerk: